Mein Schiff1
2. Februar 2014AIDA sol
2. April 2015Mein erstes Meerwasser Aquarium
ErfahrungsberichtDa ich in wenigen Monaten sicher nicht mehr weiß, wie meine Anfänge waren, halte ich sie hier mal fest. Ein Forum speziell für unseren oberbayerischen Raum hab ich leider nicht gefunden.
Was Dich erwartet
- Der Anfang
- grundsätzliches zu Meerwasser
- Meerwasserbecken mit Technikbecken
- Was passiert im Becken (Nährstoffabbau /-verarbeitung)
- Meine Einkäufe mit Preisen
- 1. Großer Tag - das Becken kommt
- Beckeneinrichtung - grundsätzliche Gedanken
- Bau der Riffsäulen
- Bau der Rückwände
- Vorbereitungen DIY-LED-Lampe
- Bau einer DIY-LED-Lampe
- Die Einfahrphase
1. Der Anfang
Seit etwa 25 Jahren betreibe ich meine Aquarien (bis 300 Liter). Zunächst das übliche Gesellschaftsbecken und die letzten 10 Jahre reine Malawibarschbecken mit ein paar Welsen.
Da ich bei meinen Süßwasserbecken selber experimentiert habe, bin ich seit 8 Jahren bei folgender Verfahrensweise angekommen: Becken max. 1x im Jahr reinigen und 1-2x im Jahr die Filter wechseln (pro Becken hab ich immer zwei Filter). Gefüttert wird nur 3x die Woche. Hatte ich früher regelmäßig den Ichtio oder Bauchwassersucht, hab ich seit 8 Jahren keine Toten Fische und keine Krankheiten mehr. Meine Fische vermehren sich ständig und das Wasser ist immer klar. Der Boden ist immer sauber, wenn ich 1x im Jahr ausräume, hab ich so gut wie nichts wegzusaugen.
Nachdem wir jetzt im April/Mai 2013 unser Wohnzimmer umgerissen und alles neu gemacht haben, erfüllte ich mir den Traum eines endlich ganz großen Beckens mit einem Volumen von 686 Litern. Zudem will ich mit Meerwasseraquaristik anfangen. Da mir andere Berichte bei der Findung sehr geholfen haben und weil ich später meine Anfänge gern nachlesen möchte, schreib ich jetzt einfach mal nieder, wie es mir ergangen ist.
Also erst mal einen Plan gemacht und beim Untergestell für ein Holzgestell entschieden. Da ja doch Wasser verdunstet, hab ich die Balken mit Bootslack eingelassen. So hoffe ich, dass ich das mit der Zeit festsetzende Salz schön abwischen kann. Im Becken werden drei Bohrungen sein, daher musste ich im Tisch die Platte und 4 cm vom Balken wegschneiden:
Die Rückwände sind 1 cm dünne Spanplatten. Auf diese hab ich Dämm-matten, wie sie im Autobau verwendet werden, zur Isolierung geklebt. Allerdings werde ich wohl noch ein Lüftungsgitter oder Lüfter einbauen, damit die Luftfeuchtigkeit nach Außen kann. Weiter hab ich die Balken, die am Boden stehen, ebenfalls mit der Dämm-matte überzogen. Hoffe so, dass sie plan aufliegen:
So weit so gut, hier gab es nichts, was mich beunruhigt hat oder wo ich nicht wusste, was ich will.
Jetzt ging es aber an die Technik. Himmel war das, im Vergleich zum Süßwasser, eine Umstellung. Egal wen Du fragst oder ob Du im Internet liest, hier gibt es Tausende von Meinungen. Wie soll ich da als Anfänger wissen, welche jetzt die richtige für mich ist :(
Ich hab mich jetzt seit Mitte Juli bei nanoriffe.de informiert, nachgefragt und mir bei der Planung helfen lassen. Da es verschiedene Wege gibt, hab ich mir einfach jeden angeschaut und mich dann für den zu mir passenden entschieden.
2. Grundsätzliches zu Meerwasser:
Aus den ganzen Erzählungen von Händlern, Aquarianern und aus Berichten im Internet komme ich bislang zu folgendem Fazit:
Ein Meerwasserbecken läuft auch gänzlich ohne Technikbecken oder Filter. Der eigentliche Filter sind die Steine im Becken, die mit einer kräftigen Strömung ständig umspült werden sollen. Ein Bekannter hat so ein Becken, ich finde es jetzt nicht repräsentativ und vor allem sind lauter Schwebteile im Becken und am Boden. Ein Meerwasserbecken hat für mich glasklares Wasser und prächtige Farben, daher hab ich mich für ein Technikbecken entschieden.
3. Meerwasserbecken mit Technikbecken
Zunächst mal ein Becken und einen stabilen Unterschrank. Hier gibt es Alugestelle (bitte hier auf eine gute Verbindung achten), Stahl- und Holzgestelle. Im Unterschrank wird normal die Technik versteckt. Gerade im Wohnzimmer, möchte man nicht am Beckenrand die ganze Technik hängen haben. Daher ist beim Kauf des Beckens gleich auf eine Bodenbohrung zu achten. Es gibt aber inhoischen Komplettsysteme, die vom Geräusch her, trotz innen liegender Technik, leise sein sollen.
Hast Du Dich für ein Becken entschieden, dann ist die Strömung wichtig. Hieß es früher,dass das 5-10 fache an Strömung erreicht werden muss, wurde in zwischen festgestellt,dass bei entsprechend dichtem Korallenwuchs die Strömung in anderen Bereichen so schwach wird, dass der neueste Wert vom 15-20 Fachen spricht. Ich hab mir daher bei meinen 600 Litern netto vier Strömer mit einer 34-fachen Strömung gekauft (bleibt nicht aus bei der Sonderkonstruktion), um zwei Ringströmungen zu erreichen.
Im Kommen sind wohl auch Closed-Loop-Systeme, die die Strömungspumpen ersetzen.
Falls Du ein Technikbecken gewählt hast, reicht es zunächst, eine Rückförderpumpe, eine Heizung und einen Abschäumer zu kaufen. So viel wie die Pumpe hochpumpt, läuft zugleich auch über die Bohrung ins Technikbecken zurück. Achte darauf, dass am Auslauf zwei Löcher gebohrt sind, damit bei einem Ausfall nicht zu viel Wasser ins TB zurück fließt. Der Eiweißabschäumer kann sowohl ins Becken gehängt, als auch an einem Technikbecken betrieben werden. Wenn man die empfindlichen Steinkorallen mal haben will, sollte er größer dimensioniert sein. Wobei wie schon oben erwähnt auch andere Erfahrungen gemacht wurden. Ein Außenfilter wie bei Süßwasser verwendet, kann mal kurzzeitig verwendet werden, aber nicht auf Dauer, weil er sich sonst zur Nitratschleuder entwickelt. Es gibt wohl die Möglichkeit unten Filterbälle einzusetzen und oben Korallenbruch - habe es aber noch nicht ausprobiert.
Natürlich braucht es im Unterschrank jede Menge Steckdosen. Gerade durch die Hohe Luftfeuchtigkeit hab ich mich für Feuchtraumsteckdosen entschieden. Es gibt auch Steckdosenleisten mit bereits integrierter Zeitschaltuhr. Es gibt noch viel allerlei anderes Gedöns, sodass ich am überlegen bin, ob ich später nicht doch einen GBL anschaffe, der über Zusatzmodule alles im TB steuern kann.
Viele haben dann weiteres Technikzubehör im Becken. Wer besonders starkes Wachstum und herrliche Farben möchte, dosiert auch verschiedene Systeme wie Balling, Triton oder auch Sangokai. Ich denke aber, dass ich erst mal mit dem Notwendigsten anfange und dann nachrüste, wenn ich merke, dass es auch erforderlich ist.
4. Was passiert im Becken (Nährstoffabbau /-verarbeitung)
Gerade Korallen benötigen absolut sauberes Wasser. Daher kann auch nicht einfach Leitungswasser nachgefüllt werden, sondern extra hergestelltes Osmose- / Destilliertes Wasser (entweder selbst hergestellt oder im Fachhandel für ca. 20 - 40 Cent pro Liter gekauft).
Der Kreislauf beginnt mit den Ausscheidungen der Fische, was sich Ammonium nennt. Da Meerwasser einen ph von 8 hat, wandelt sich das Ammonium in das giftige Ammoniak NH4 um. Jetzt bilden sich Bakterien, die den NH4 in Nitrit NO2 umwandeln. Dieses ist ebenfalls giftig für Fische und Korallen. Jetzt bilden sich wieder andere Bakterien, die das NO2 in das ungefährliche Nitrat umwandeln. Aber auch Nitrat kann den Fischen schaden, wenn ein Wert von 50 mg/l überschritten wird. Denn dann können sich Krankheitserreger vermehren. Außerdem sind die Fische nicht mehr so widerstandsfähig und ihr Wachstum wird gehemmt. Werte über 10 mg/l schaden bereits den Korallen, Weichtieren und Anemonen. Zum Schluss bilden sich aneorobe Bakterien, die das Nitrat veratmen und in Lachgas und Stickstoff umwandeln.
Mit viel Lebendgestein und guten Strömungspumpen sorgt man für die Verarbeitung von Proteinen und Eiweißen. Erst wenn diese verrotten können, wandeln sie sich in Ammonium / Ammoniak um. Bei der Verarbeitung unterstützt auch der Abschäumer, der ausreichend Sauerstoff ins Becken bringt.
5. Hier mal meine Einkäufe (inkl. Versand):
Unterschrank - 350,- Euro
Hauptbecken, Panorama, 2 Bohrungen, 12 mm - 859,- Euro
3. Glasbohrung - 25 Euro
Schwarzglasschacht - 79,- Euro
PVC Fittings für Zu-, Ab- und Notablauf inkl. Kleinteile und Kleber, Reiniger, doppels. Klebeband - 151,- Euro
Thermounterlage 17,85 Euro
Anlieferung und Aufbau - 111,50 Euro
Technikbecken 75x50x40 - 139,- Euro
Meersalz Coral-Reef 25 kg - 44,95
Tunze Silence 1073.020 Rückförderpumpe - 75,90 Euro
Aräometer - 6,99 Euro
Magnesium 1 Liter - 9,90 Euro
Calcium 1 Liter - 4,90 Euro
Korallenkleber 20 gr. - 15,90 Euro
1x Tunze Turbelle Nano Stream 6015 f. 1800 l/h - 28,- Euro
1x Tunze Turbelle Nano Stream 6025 f. 2500 l/h - 49,90 Euro
2x Tunze Turbelle Nano Stream 6085 f. 8500 l/h - 129,90 Euro
ATI Powercone IS 250 (neues Modell) Abschäumer - 429,- Euro
2x Heizstab - vorhanden :)
16x 20 l faltbare Wasserkanister (damit ich sie nach dem Erstbefüllen besser lagern kann) - 51,80 Euro
20 kg Korallensand 0,5 - 1 mm - 25,98 Euro
Tropic Marine Expert Wassertestset - 21,08 Euro
10 kg Korallensand 1 - 2 mm - 20,40 Euro
Mischbett-Vollentsalzer (selber gebaut über nanoriffe.de) - 120,- Euro
25 Liter Mischbettharz - 119,10 Euro
6x 3er Feuchtraumsteckdosen - 177,- Euro
2x Unterbau LED-Lampen für den Unterschrank - 75,90 Euro
2x Spanplatte 1cm - 15 Euro
38 kg Totgesteint 140,- Euro (bereits gereinigt)
Macht in der Summe bislang: 3.335,97 Euro
Es fehlt aber immer noch die Beleuchtung und die Einfassung des Unterschranks. Die Rückförderpumpe werde ich auch ersetzten durch eine stärkere, hier wurde ich falsch beraten. Kommen also noch einige Kosten auf mich zu.
6. Der 1. große Tag - das Becken kommt:
Dann war es endlich so weit. Am 01.08.2013 kam das Becken und TB an. Mit einer Hebebühne von der Kunze GmbH ging es dann hoch in den 1. Stock.
Es ging doch leichter als gedacht, gut dass wir so große Fenster haben. Dann stand das riesen Drum endlich im Schlafzimmer. Gut dass wir ein gestecktes Bambusbett haben, so konnte ich das Bett in 5 Minuten auseinanderbauen. Jetzt nur noch hochkant stellen und durch die 80 cm breite Tür. Gut, dass ich nur eine Höhe von 60 cm hatte, so ging alles problemlos durch.
Anschließend wurde der Tisch mit der Thermomatte beklebt, damit dann das Becken platziert werden konnte. Schließlich noch die Rohre verlegt und geklebt - Tata.
7. Endlich, die Beckeneinrichtung - grundsätzliche Gedanken:
Zunächst hab ich mir viele Becken auf nanoriffe.de angeschaut. Da gibt es auch viele Beckenvorstellungen, bei denen sich sehr gut verfolgen lässt, was von den Aufbauten zum Schluss noch zu sehen ist. Ich war erstaunt, wie übersichtlich das Becken zu Anfang war und schon nach kurzer Zeit war vom Aufbau nichts mehr zu sehen. Weiter haben mich die blanken Glasscheiben als Rückwand gestört. Ich hab mich daher für eine Rückwand entschieden, die auf die Scheiben am Kamin und Technikschacht geklebt werden soll. Im Becken selbst habe ich mich für 3 Säulen entschieden, denn ich möchte unbedingt Schwimmraum haben und kein geschlossenes Riff. Mich persönlich erschlagen so zugebaute Becken einfach. Mir ist bewusst, dass mein Becken nicht dem der Natur entspricht, aber ich konnte so meine Kreativität mit einbringen :)
Also hab ich geschaut, wie ich an Totgestein komme. Hier ist es wichtig, dass es gut gereinigt ist. Jegliche organische Ablagerungen können für Dreck im Wasser sorgen. Hierzu gibt es zwei praktikable Varianten.
Ätznatron / Wasserstoffperoxid
günstigere Alternative Waschsoda: Testbericht 1 oder Testbericht 2
hier ist entscheidend, dass zum Abschluss die Steine ein Sonnenbad erhalten, so geht auch der Rest an Belag weg.
Ich hatte Glück und konnte bereits gereinigtes Totgestein in ebay ersteigern, somit sofort loslegen und sparte mir die Reinigungsprozedur.
8. Bau der Riffsäulen:
Nachdem mir einige AZA-Tage aufgrund Krankheit von Kollegen gestrichen wurden, verzögerte sich der Bau. Aber am 03. und 04.10.2013 war es dann endlich so weit. Nach insgesamt 14 Stunden war ich mit den drei Säulen fertig *freu*
Aber von Anfang an bitte :)
Hier mal mein Werkzeug: Heißklebepistole mit ausreichend Nachfüllstangen, Mörtel, Löffel und Behälter zum Anmischen mit dünnem Holzspachtel zum Auftragen und Verteilen vom Mörtel, Minischraubenzieher oder Nadel, da viele kleine Löcher im Riffgestein sind. Luftdruckpistole zum Ausblasen des Gesteins.
Das TS hab ich zunächst mal ausgebreitet und mir die schönsten Ablegersteine für die Säulen rausgesucht. Da ich im Kopf einen Tellerbaum hatte, bzw. eine Struktur ähnlich eines Bonsaibaumes, brauchte ich auch kleinere Stücke um die Teller voneinander zu trennen. Hier stellte sich mir die Frage, ob da der Mörtel allein wirklich reicht. Meine Teller waren so knapp an der Säule angebracht, dass da ein ziemlicher Druck auf die "Nahtstelle" kommt. Also holte ich meine Klebepistole kurzerhand hervor und versuchte die Teile zu fixieren. Irgendwie traf ich aber nie die Bereiche, wo sich die Steine berühren. Erst bei Säule zwei hatte ich den Dreh raus. Da der Teller auf Säule zwei (mit der Klemmzange) kaum Auflagefläche hatte, hab ich ihn zusätzlich mit einer Paketschnur fixiert. Endlich waren am Tag 2 alle Säulen fertig. Jetzt ging es an die Füße. Standen sie auch stabil? Kippten sie evtl., wenn ich an einer Seite nach unten drückte? Also kleine Bruchstücke genommen und die Stelzen erhöht bzw. die Säule stabilisiert. Habe dadurch den Vorteil, dass kaum ein Stein im Sand steht, was ja so gut es geht vermieden werden soll.
In den Foren steht, dass zum Schutz des Glases, die Säulen auf Acrylglas oder Hartschaumplatten stehen sollen. Nachdem ich bei jeder Säule nur drei punktuelle Belastungen hatte entschied ich mich, die Ausschnitte der Rückwand (für die Strömungspumpen) zu verwenden. Klein geschnippelt, unter den Fuß gestellt und wieder mit der Heißklebepistole verbunden. Damit aber grabende Tiere mir die Füße nicht freilegen können, hab ich zusätzlich noch Epoxidharz aufgetragen und die Füße mit Korallensand verschönert. Säule eins ging beim Füße bauen in der Mitte auseinander. Also holte ich hier die Befestigung mit der Klebepistole noch nach - jetzt stehn alle drei bombenfest. Zum Schluss noch alles mit einer Luftdruckpistole ausgeblasen, nicht zu fassen, was da alles an Dreck raus kam.
9. Der Bau der Rückwand:
Am 07. und 08.10.2013 kam ich endlich dazu die Rückwand zu fertigen. Ich hatte hierzu vorsorglich 2 kg Harz mit Härter und 2 Eimerchen Füllmaterial (feinste Glaskugeln) gekauft. Gebraucht hab ich dann nicht mal 500 gr. Harz!! Zunächst legte ich mir auch hier mein Werkzeug zurecht. Ich holte mir im Baumarkt eine weiße Hartschaumplatte und bog diese erst mal in der Form meiner Rückwand mit Ablaufschacht zurecht.
Da für das Aufbringen des Epoxidharzes eine raue Oberfläche gebraucht wird, hab ich die Platte nach dem Zuschnitt erst mal auf beiden Seiten aufgeraut. Hierzu diente der rote Griff mit dem Schleifpapier. Dann ging es ans Biegen. Mein Haarfön erwies mir hier gute Dienste. Mit dem Hammer machte ich noch eine saubere Kante. Die blaue Holzplatte diente als Schablone, wobei zur Kante hin 1 cm Luft gelassen werden muss, damit auch der obere Teil der Kante heiß wird. Sonst klappt das Biegen verdammt schwer. Nachdem alle Teile gebogen waren, holte ich meine Strömungspumpen und schnitt die Löcher für die Halterung aus. Ich hatte mich hierzu im Vorfeld informiert, wie ich die Pumpen am besten platzieren soll. Da sich die Tunze Strömungspumpen in alle Richtungen einstellen lassen, entschied ich mich für 4 Löcher und keine Ausweichlöcher.
Jetzt wurde es klebrig. Ich machte mir eine Notiz, in welchem Mischungsverhältnis ich das Harz und den Härter mischen konnte. Dafür holte ich meine digitale Waage dazu. Ich mischte meist nur 50 gr. Harz an, da ich Angst hatte, zu lange zu brauchen. Im Nachhinein würde ich doch den Härter nehmen, der eine gute Stunde verarbeitbar bleibt. Mit den Füllmaterial feinster Glaskugeln dickte ich die Mischung an, damit sie mir nicht davon lief. Als alles eingestrichen war, schüttete ich dick den Korallenbruch drauf und drückte diesen noch fest an. An den Kanten zog ich Handschuhe an, damit ich über die Kurve in das Harz reindrücken konnte. Dann alles einen Tag liegengelassen, damit das ordentlich trocken ist. Der nächste Schritt waren jetzt die Bruchstücke des Totgesteins anzureihen. Wer eine Riffwand haben will, muss sie halt entsprechend zurechtklopfen, schneiden, brechen - je nachdem was man halt zur Verfügung hat. Ich wollte nur ein paar Stufen, um auf diesen Korallen platzieren zu können. Zunächst platzierte ich die Steine, dann klebte ich sie zunächst außen herum mit der Heißklebepistole fest und strich die Steine dann außen herum mit Hart ein, auf welches ich dann wieder Korallenbruch streute und andrückte. Bitte beim Setzen der Steine drauf achten, dass der Scheibenreiniger vorbei passt - diesen also beim Rückwandbau mit dabei haben. Ich musste zwei Steine wieder lösen, weil ich in der Vorfreude diese zu dicht an den Rand gesetzt hatte. Aber zum Glück nur mit der Heißklebepistole - so ging es noch verhältnismäßig leicht runter.
Meine Rückwand sollte nicht dick auftragen, sondern nur ein paar Akzente setzen. Die große Muschel hab ich unten aufgebohrt, damit der Dreck raus kann, falls ein Fisch ihn als Quartier nimmt. Wenn das Becken mal eingefahren ist, wird man von der Rückwand eh nichts mehr erkennen. Aber hier jetzt mal die fertigen Rückwände beim Trocknen:
Jetzt ging es ans Einkleben der Rückwände. Ich hatte eine Tube Silikon gekauft und sie reichte auf den letzten Spruz aus :)
Mein Nachbar half mir beim Verkleben, da hier einfach 4 Hände das Einkleben vereinfachten. Wir schnitten uns Holzbretter zurecht und mussten das ganze dann auf 2 Tage aufteilen. Am 29.10. klebten wir zwei Wände hin und am 31.10. dann die Verkleidung des Ablaufschachtes.
Dann putzte ich erst mal alles durch und stellte die Säulen wieder zurück ins Becken. Jetzt könnte ich eigentlich Wasser marsch sagen, aber es fehlt ja noch die Lampe. Ich denke, dass ich das heuer nicht mehr schaffen werde.
10. Vorbereitungen DIY - LED-Lampe:
Zunächst machte ich mir Gedanken, möchte ich die Lampe frei schwebend über dem Becken oder in einen Deckel integriert? Da das Becken bereits 420 kg auf den m² bringt, möchte ich die Lampe, bei der allein die Aluplatte 60 kg wiegt, nicht auch noch auf das Becken aufsetzen sondern eben hängen lassen.
Um dem Becken ausreichend Licht zu geben, hab ich die Beckengröße genommen und nur 10 cm vom Rand weggenommen. In einer ersten Zeichnung beabsichtige ich die Aluplatte mit Aluprofilen einzufassen. Zum Schutz der LEDs kommt unten dann noch eine Acrylglasplatte hin.
Der Bau der Lampe verzögert sich immer noch, da ich die Platte noch nicht habe. Aber der Firmenchef macht grad richtig die Hölle durch, drum will ich ihm die Zeit zur Trauerbewältigung geben.
Es ist soweit die Platte ist gekommen. Jetzt ging es an die Planung, welche LEDs, wieviele und wie soll ich sie anbringen? Hier meine Zeichnungen und Grafiken, die ich dann auch umgesetzt habe.
11. Bau der DIY LED-Lampe
Die nächste große Bauphase war schließlich die LED-Lampe. Bezüglich der Wärmeableitung entschied ich mich für eine Alu-Platte von 5 mm. Bezüglich der Steuerung der Lichter entschied ich mich für einen Blue TwiLED Bausatz samt Slave, da ich 12 Kabelbahnen hatte.
Die Platinen kommen in lauter Einzelteilen, also kaufte ich mir erst mal eine Lötstation und sah mir im Internet Videos an, wie gelötet wird. Dann erst mal ausprobiert und auch ein Kaltlötstelle probiert, um eine Gefühl dafür zu bekommen. Das Ergebnis der fertigen Platinen seht ihr hier:
Weiter ging es dann mit der LED-Lampe selbst.
Zunächst legte ich die LEDs so an, wie vorher skizziert. Schließlich sollten überall alle Lichtfrequenzen hin kommen. Nach dem Legen klebte ich die LEDs direkt an die vorgebohrten Löcher hin.
Schließlich drehte ich die Platte um und verlegte jedes Kabel zu jedem LED mit entsprechender Markierung über die Kabelfarbe und den Pluspol mit einem schwarzen Edding.
Danach vorsichtig wieder zurück gedreht und angefangen alle Kabel an den LEDs anzulöten. Das war ganz schön viel Arbeit.
Beim Test der Lampen ließ ich einen Elektriker kommen. Beim Test der violetten LED gab es ein kurzes Aufleuchten, dann brannten alle 12 LEDs aus. Entweder war die Spannung zu hoch oder sie hatten einen Defekt. Also neue LEDs bestellt ...
Aufgrund persönlicher Ereignisse, Renovierungsmaßnahmen und einer weiteren Beckendreifachosteotomie, musste mein Projekt jetzt bis 2018 pausieren. Bis Weihnachten bin ich noch auf Krücken.
12. Die Einfahrphase:
Hier gibt es die klassische Methode, die auch in den Büchern beschrieben wird. Was mich aber stutzig gemacht hat, war, dass in den Büchern geschrieben wird, dass jedes Tier nur so groß wird, wie viel Konkurrenz im Becken ist. Trotzdem soll mehrere Wochen lang nichts ins Becken eingebracht werden, bis eine Plage von verschiedenen Algen abklingen soll.
Es gibt aber auch eine andere, noch nicht so bekannte Variante. Das schnelle Besetzen des Beckens, um gar nicht erst die Algenplagen aufkommen zu lassen. Allerdings erfordert dies, dass gerade Anfänger vorher schon wissen, was sie für Wissen für die Haltung von Korallen benötigen.
Ein Für und Wieder zu dieser Thematik ist hier: klick mich ...
Ich hab mich für die schnelle Einfahrmethode entschieden. Allerdings brauche ich innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl an Korallen, sodass ich erst mal schauen will, ob ich andere MW-Becken Besitzer in meiner Nähe finde, von denen ich Ableger haben kann. In Düsseldorf habe ich einen Meerwasserbeckenbetreiber aus einem Forum besucht. Nachfolgende Bilder entstanden ca. 8 Wochen nach Start des Beckens ohne Einfahrphase. Die Fische kamen nach 2 - 4 Wochen ins Becken. Sieht doch toll aus.
Fortsetzung folgt ... :)